Klaus Rohwer 

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Tipps zur Modellauswahl - Verstärkung - Wartung und Pflege - Stimmen und Lösen - Modifizieren

Zwei Hinweise, die man nicht oft genug wiederholen kann

Wartung und Pflege: 

  • Reinigung: Nach einiger Zeit des Spielens wird Dir auffallen, dass sich an den Eingängen der Luftkanäle (bei diatonischen) bzw. in den Öffnungen des Mundstücks und des Schiebers (bei chromatischen Mundharmonikas) Ablagerungen bilden. Sie kommen zwar aus Deinem eigenen Speichel, haben aber doch auf die Dauer irgendwie eine ekelerregende Wirkung... Deshalb: saubermachen! Dazu kann man verschiedene Werkzeuge (siehe auch die folgende Abbildung) nehmen: Taschenmesser, Schraubendreher, Feile, Zahnstocher, Wattestäbchen mit oder ohne Wasser oder Spülmittellösung oder Isopropanol oder... manche schwören auf Zahnzwischenraumbürsten (sehen aus wie winzige Flaschenbürsten - gibt's im Fachgeschäft), aber die Dinger sind sehr teuer! 

    Mitunter möchte man auch die Stimmplatten samt Stimmzungen reinigen, insbesondere wenn man eine gebrauchte Mundharmonika erworben hat. Zunächst muss man dazu die Mundharmonika auseinanderbauen, also die Deckel abschrauben und die Stimmplatten vom Kanzellenkörper lösen (ein eventuelles Mundstück braucht man nicht abzubauen). Wenn die Stimmplatten, wie bei modernen Mundharmonikas üblich, auf den Kanzellenkörper geschraubt sind, ist das einfach. Wenn die Stimmplatten genagelt sind, muss man die Nägel vorsichtig herausziehen. Dies ist eine gute Gelegenheit, die Nägel durch Schrauben zu ersetzen... Bei Mundharmonikas, die mit Ventilen ausgestattet sind (vor allem chromatische Mundharmonikas) muss man diese zunächst entfernen und am Schluss wieder aufkleben. Ventile überleben das Entfernen im Allgemeinen nicht, also muss man hinterher neue nehmen!

    Jetzt kann man sich daran machen, die Stimmplatten zu behandeln. Ich habe schon mit verdünnter Essigessenz gute Erfolge erzielt, aber auch ziemlich lange gebraucht. Andere haben mir von schnelleren Erfolgen mit einem offenbar altbewährten Messing-Putzmittel berichtet: je einen Esslöffel Mehl, Salz und Essigessenz zu einer Paste vermischen, dies auftragen und eintrocknen lassen. Ich selbst habe das noch nicht ausprobiert, werde es aber bei nächster Gelegenheit tun.
Zum Vergrößern bitte klicken!
Meine meistgebrauchten Werkzeuge (von links nach rechts): Schraubendrehersatz, Kreuzschlitz- und Schlitzschraubendreher, Feile*, Kratzer*, Haken/Angel*, Lösblättchen*, ein Fläschchen Silikonöl*, Wattestäbchen, Zahnstocher, Ventilkleber*. Die mit einem *Sternchen gekennzeichneten Dinge entstammen einem früheren Reparatursatz von Hohner. Die übrigen Sachen habe ich selbst hinzugefügt. Daneben habe ich noch ein paar Spezialwerkzeuge zum Wechseln von Stimmzungen.
 
  • Von verschiedenen Herstellern, unter anderem Hohner und Seydel, gibt es Werkzeuge und ganze Werkzeugsätze zum Reparieren und Warten von Mundharmonikas. Ein Teil der oben abgebildeten Dinge stammen aus einem früheren Reparatursatz von Hohner (heute sehen die Werkzeuge teilweise anders aus). Seydel bietet neben einem Universalwerkzeug auch einen kompletten Werkzeugsatz zum Stimmzungenwechseln an.
  • Bei chromatischen Mundharmonikas sollte man den Schieber vor der ersten Inbetriebnahme und nach jeder Reinigung einölen, sonst geht er schwer und kann irgendwann ganz fest sitzen. Hohner liefert mit seinem Reparatursatz (siehe Bild oben!) ein Fläschchen Silikonöl zu diesem Zweck. Früher habe ich an dieser Stelle die Verwendung von Hirschtalg, wie er für andere Instrumente verkauft wird, empfohlen. Davon bin ich inzwischen abgekommen. Nach mehreren Jahren Benutzung hat sich auf dem Schieber ein hartnäckiger Belag gebildet, den ich nicht mehr entfernen konnte. Das muss nicht am Hirschtalg liegen, kann es aber. Jetzt nehme ich das Silikonöl. Mal abwarten, wie die Schieber meiner Mundharmonikas in ein paar Jahren aussehen...

    Zum Ölen sollte man das Mundstück, das das sogenannte Schieberpaket enthält, auseinander bauen. Das geht recht einfach - meist, indem man die beiden Schrauben an der Vorderseite löst - aber man sollte dabei aufpassen, wie es aufgegebaut war, damit man es hinterher auch wieder richtig zusammen bauen kann!

    Meistens stecken auf den Schrauben auf der Innenseite des Mundstücks kurze Kunststoffröhrchen, die man keinesfalls verlieren sollte. Sie dienen als Abstandshalter und als geräuschdämpfender Anschlag für den Schieber. Auch ist es keineswegs egal, ob man links und rechts oder oben und unten vertauscht! Beim Zusammenbau muss man außerdem darauf achten, dass hinterher alles wieder gerade und nicht schief sitzt. In einem gerade zusammengebauten Schieberpaket wird der (gefettete) Schieber auch bei fest angezogenen Schrauben nicht klemmen.

    Das Ölen kann man gut mit einem Wattestäbchen vornehmen. Man braucht es nur einmal in das Ölfläschchen einzutauchen, das reicht für den ganzen Schieber.
  • Wenn man will, kann man auch die Deckel der Mundharmonika putzen. Hohner liefert mit seinem Reparatursatz (siehe Bild oben!) ein Fläschchen Alkohol, mit dem man aber durch Handschweiß angelaufene Deckel auch nicht wieder in den Neuzustand versetzen kann. Wahrscheinlich kann man mit speziellen Metallputzmitteln, wie sie für andere "Blechinstrumente" verkauft werden, mehr ausrichten, aber das habe ich noch nicht probiert. Dazu sollte man dann aber die Deckel abbauen. 
  • Die Ventile chromatischer (und ganz weniger diatonischer) Instrumente sollte man von Zeit zu Zeit kontrollieren und nötigenfalls austauschen. Das ist spätestens dann nötig, wenn ein Ventil bei Spielen ploppt oder schnarrende Geräusche macht.

    Wenn es ploppt (d.h. wenn der Ton mit Verzögerung, aber dann plötzlich kommt), dann klebt das Ventil an der Stimmplatte fest. In diesem Fall sollte vor dem Einsetzen eines neuen Ventils unbedingt die Stimmplatte rund um den Schlitz gereinigt werden (mit spülmittelhaltigem Wasser oder mit Isopropanol aus der Apotheke).

    Wenn es schnarrt, dann ist das Ventil in der Ruhestellung zu weit von der Stimmplatte abgehoben. Manchmal kann man den Schaden kurzfristig beheben, indem man vorsichtig mit einem Messer (Cutter oder Taschenmesser) zwischen die beiden Lagen des Ventils fährt, den Daumen darauf drückt und das Messer gegen den Daumendruck wieder zur Spitze des Ventils hin herauszieht. Dadurch wölbt sich die obere Schicht des Ventils (Kunststofffolie) mit der Spitze nach unten und drückt die unter Schicht wieder an die Stimmplatte. Außerdem wird eine eventuelle Verklebung zwischen den beiden Schichten dadurch aufgehoben. Diese Maßnahme hält aber erfahrungsgemäß nicht lange vor und kann den Austausch des Ventils nur hinauszögern (bis nach dem Auftritt...).

    Aber wie kommt man an neue Ventile? Davon ist ein ganzes Sortiment zum Beispiel im Hohner-Service-Set (das mittlerweile etwas anders aussieht als in obiger Abbildung) enthalten. Dieses Set bekommt man direkt von Hohner im Musikalienhandel (muss sicher meistens bestellt werden) oder in Internet-Shops.

    Aber wie bekommt man die neuen Ventile fest? Dafür gibt es Ventilkleber, entweder von Hohner (auch im Service-Set) oder ebenfalls im Versandhandel. Vor dem Aufkleben eines neuen Ventils sollte man immer Reste des alten Ventils und des alten Klebers sorgfältig entfernen. Die neuen Ventile sind nach Länge in Millimetern sortiert und beschriftet. Man sollte natürlich immer ein Ventil wählen, das gerade die richtige Länge hat und weder zu kurz noch zu lang ist. Bei richtiger Länge steht das freie Ende weniger als einen Millimeter über das Ende des Stimmzungenschlitzes hinaus. Zur Not kann man auch ein zu langes Ventil nachträglich mit einer kleinen, scharfen Schere kürzen. Für das neue Ventil immer nur ganz wenig Kleber verwenden, so dass er auf keinen Fall in den Stimmzungenschlitz laufen oder gedrückt werden kann! Nach dem Auflegen des neuen Ventils muss man dieses noch ausrichten, so dass seine Kanten parallel zur Stimmzunge verlaufen und so, dass es flach auf der Stimmplatte aufliegt. Danach natürlich etwas antrocknen lassen, bevor man die Mundharmonika wieder zusammenbaut!

Um es nochmals deutlich zu sagen: man sollte nicht davor zurück schrecken, seine Mundharmonika einmal auseinander zu schrauben! Es kann nicht schaden, wenn man weiß, wie sie von innen aussieht. Sehr interessant ist auch, sich mal im Spiegel anzuschauen, was geschieht, wenn man in eine Mundharmonika mit abgeschraubten Deckeln hineinbläst bzw. Luft hindurch zieht.

Zwei Hinweise, die man nicht oft genug wiederholen kann

Tipps zur ...

Modellauswahl- allgemein- chromatische Mundharmonikas
Verstärkung
Wartung und Pflege
Stimmen und Lösen
Modifizieren- Linksverkehr- Stimmplatten verschrauben

Diese Liste wird bei Gelegenheit erweitert!

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Zu allen hier angesprochenen Themen sage ich auch etwas - ausführlicher und aktualisiert - in meinem 2022 erschienenen Mundharmonikabuch.

Wer Fragen hat, die hier nicht beantwortet werden, wird vielleicht fündig bei einem meiner Mundharmonika-Links. Wenn nicht, kann ich empfehlen, sich an eines der inzwischen zahlreichen Mundharmonikaforen im Internet zu wenden und die Fragen dort zu stellen. Man kann sich auch per e-mail direkt an mich wenden.


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