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My Jazz Story


Playing the bluesNach jahrelangem Spielen der Mundharmonika im stillen Kämmerlein wollte ich irgendwann auch einmal mit anderen zusammen spielen. Die Gelegenheit bot sich mir, als von der Firma Daimler-Benz, bei der ich seinerzeit gerade angefangen hatte zu arbeiten und deretwegen ich ein Jahr in München verbrachte (siehe auch meinen beruflichen Werdegang), angefragt wurde, welche Hobbymusiker Lust hätten, mit anderen zusammen zu spielen. Ich meldete mich mit der Absicht, Tanzmusik machen zu wollen. Es wurde ein Treffen anberaumt. Die meisten fanden sich zu einem Kammerorchester zusammen, ein paar wollten "Stubenmusi" machen.

Und dann standen da noch vier Leute auf dem Gang, die nicht so recht wussten... Plötzlich meinte einer: "Lasst uns doch Jazz machen!". Ich war entsetzt und entzückt zugleich: Jazz - das kann ich doch gar nicht - das ist doch viel zu schwer für mich - ... aber die anderen boten mir an, mich mitzuziehen - was sie dann auch taten!

Der, der den Vorschlag gemacht hatte, war Schlagzeuger. Er versorgte mich mit Informationen über den Jazz und seine Geschichte, und ich war bald Feuer und Flamme und ging in viele Konzerte. Ich kaufte mir ein Jazz-Lexikon (Reclam). Zunächst war es noch hauptsächlich traditioneller Jazz - Dixieland und Swing - der mich interessierte, aber unserem Schlagzeuger schwebte mehr etwas moderneres vor. Also lenkte er mein Interesse auf Cool Jazz, Modern Jazz Quartet, Chet Baker usw.

Ich übte und lernte viel in dem einen Jahr in München und entwickelte mich zum regelrechten Jazz-Fan. Dann kam ich nach Ulm und wollte unbedingt wieder in einer Jazzband spielen. Ich hörte mich um, ging auf Konzerte und befragte Zuhörer wie Musiker. Schießlich wurde ich auf eine Anzeige aufmerksam gemacht, in der jemand Mitspieler für eine Band suchte. Als ich mich meldete, stellte sich heraus, dass sich die betreffende Band mittlerweile schon wieder aufgelöst hatte, der Suchende aber zwischenzeitlich in einer anderen Band mitspielte. Wir trafen uns dann dort bei einer Probe. Auf dem Heimweg gestand mir mein neuer Bekannter - ein Saxophonist - dass er auch in dieser Band nicht mehr mitspielen wolle.

Wir vereinbarten einen gemeinsamen Übungsnachmittag - nur mit Saxophon und Mundharmonika - bei mir zu Hause, den wir dann auch mehrmals durchführten. Eines Tages trommelte der Saxophonist ein paar alte Mitstreiter zusammen, organisierte wieder den alten Probenraum - ein Kellerraum in einem Heim für Strafentlassene, der vollgestopft war mit Flohmarktartikeln, aber in dem auch die Überreste eines Schlagzeuges standen. Wir machten eine Probe mit Schlagzeug, Gitarre, zwei Saxophonen und Mundharmonika, und es klang schon ganz "ausbaufähig".

Doch bevor es zum nächsten Probentermin kam, rief mich der Saxophonist an: der Gitarrist - einer seiner besten Freunde - hatte Selbstmord begangen (Eheprobleme). Daraufhin hatte der Saxophonist lange keine Lust mehr, musikalisch irgendetwas zu machen.

Etwa ein Jahr später - den Saxophonisten hatte ich mittlerweile auf einigen Konzerten wiedergetroffen - entdeckte ich am Schwarzen Brett in einem Musikgeschäft einen Aushang, auf dem ein (E-)Bassist und ein Schlagzeuger Mitspieler zur Gründung einer Band suchten. Ich rief zunächst den Saxophonisten und dann die angegebene Nummer an. Wir probten ein paar Mal im Keller eines Gemeindezentrums, doch die beiden Rhythmiker hatten mehr Lust auf härtere Sachen (Rock, allenfalls Blues) denn auf Swing, und so trennten sich unsere Wege wieder. (Der Bassist spielte später einen prima Jazzbass im Jazz-Quintett der Uni Ulm - auf dem Kontrabass!)

Anfang 1996 trafen meine Kollegen vom damaligen Daimler-Benz-Forschungszentrum in Ulm und ich uns nach dem Mittagessen zum Kaffeetrinken. Einer erzählte, dass er zu Weihnachten den Kontrabass bekommen hätte, den er sich gewünscht hatte. Daraufhin meinte ein anderer Kollege, dass er eigentlich auch mal wieder Klavier spielen möchte. Ich bekam ganz große Ohren: da könnte man ja fast schon eine Band aufmachen! Naja, meinte der vermeintliche Pianist, eigentlich sei er ja Schlagzeuger... Da gab es für mich kein Halten mehr und ich schlug vor, auszuprobieren was zusammen geht.

Ich kannte noch einen anderen, entfernteren Kollgen von der damaligen DASA, der Klavier spielte. Und ich kannte ja noch den Saxophonisten, der ebenfalls bei der DASA arbeitete. Ich beraumte einen ersten Probentermin an, und das war die Geburtsstunde der Daimler-Benz-Hobbyjazzband Ulm, in der ich - unter wechselnden Namen des Ensembles - 20 Jahre lang gespielt habe. Leider ist der erwartete Schlagzeuger bei der ersten Probe nicht dabei - und auch bei keiner späteren. Dafür hatte ich noch einen Gitarristen (ebenfalls ein Kollege) angeworben, der aber gleich wieder aussteigt, weil er meint neben seiner Promotion nicht genug Zeit fürs Proben zu haben.

Per Aushang bei Daimler und DASA werden weitere Mitspieler gesucht, insbesondere ein Schlagzeuger. Der wird auch gefunden, und gleich noch eine Saxophonistin und ein Klarinettist dazu. Im laufe des ersten Jahres kommt auch noch ein E-Bassist und ein Gitarrist dazu. Jede/r bringt Noten mit, die er oder sie schon im Fundus hat, und so kommt schon ein kleines Repertoire zusammen, das wir einstudieren können. Wir spielen Standards, also Stücke, die jeder Jazz-Musiker und -Fan kennt. Unsere Stilrichtung wird der Swing und der Modern Mainstream Jazz. Ende des ersten Jahres spielen wir schon auf einer Abteilungs-Weihnachtsfeier in der Cafeteria des Daimler-Forschungszentrums.

Im Jahr 1998 stellt sich ein Durchhänger ein, wir kommen nicht so recht weiter. Durch Kontakte zum damaligen Leiter des Daimler-Benz-Symphonieorchesters bekommen wir schließlich einen professionellen Bandleader vermittelt. Bedingung: wir müssen den Namen der Firma im Namen der Band führen. Da die Fusion mit Chrysler kurz bevor stand, entschieden wir uns für DaimlerChrysler Jazz Laboratory, kurz DC JazzLab. Später, nach der Trennung von Daimler und Chrysler, machen wir ein "Backronym" daraus: DC JazzLab steht jetzt für Daimler Corporate Jazz Laboratory.

Im Verlauf von 20 Jahren spielen wir bei vielen Gelegenheiten sowohl in der Firma als auch außerhalb. Ich selbst besuche im Laufe der Zeit eine Reihe von Jazz- und Mundharmonika-Workshops bei verschiedenen Dozenten und lerne eifrig dazu. Ende 2015 beschließt unser musikalischer Leiter, aufzuhören. Wir müssen uns nach einem neuen umsehen, und finden auch einen. Leider - für mich persönlich - stellt sich heraus, dass dieser fast ausschließlich auf Arrangements setzt. Das war es nicht, was ich wollte! Ich wollte eher lernen, nach weniger Noten zu spielen als nach noch mehr. Ich bin kein guter Notenleser, vom Blatt spielen kann ich nicht, und mich in die Arrangements einzuarbeiten wäre in Arbeit ausgeartet. Dabei sollte es doch ein Hobby sein. Also entschloss ich mich, das DC JazzLab zu verlassen.

Seither spiele ich gelegentlich auf Jam Sessions mit, besuche mitunter Jazz-Workshops, und versuche Mitspieler für eine neue Band zu finden.

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(c) 2001 Klaus Rohwer
Der Fotograf des obigen Bildes ist mir leider namentlich nicht bekannt. Ein Papierabzug des Bildes befindet sich in meinem Besitz.